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Polyneuropathien: Differenzialdiagnostik

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Klinische Neurologie

Part of the book series: Springer Reference Medizin ((SRM))

Zusammenfassung

Das polyneuropathische Syndrom ist auf eine Schädigung mehrerer oder aller peripherer Nerven zurückzuführen. Zahlreiche Grundkrankheiten und äußere Einflüsse können zu einer Polyneuropathie führen. Die Ursachen lassen sich einteilen in: Entzündungen (immunologisch oder erregerbedingt), metabolische Ursachen (endokrine Störungen, v. a. Diabetes mellitus; Mangelerscheinungen, v. a. Avitaminosen; Organschäden, v. a. Niere), Paraproteinämien und Paraneoplasien, toxische Ursachen (Alkohol, Medikamente, gewerbliche bzw. Umweltgifte), hereditäre Ursachen (durch Stoffwechsel- oder Strukturdefekte). Zwischen den Gruppen bestehen zahlreiche Überlappungen. Diabetes und Alkohol sind für fast die Hälfte aller Neuropathien verantwortlich. Sind sie ausgeschlossen, kommen mehr als 200 andere Ursachen in Frage, die nur durch umfangreiche Untersuchungen erschlossen werden können. Man kann davon ausgehen, dass durch Anwendung aller diagnostischen Möglichkeiten (einschließlich Nervenbiopsie) insgesamt etwa 70–80 % der Ursachen aufgedeckt werden können. Die Häufigkeit der Polyneuropathien wird allgemein unterschätzt. Allein wegen Diabetes und Alkoholismus ist die Annahme einer Prävalenz von 3–8 % in der Gesamtbevölkerung mit zunehmender Tendenz im Alter jedoch realistisch. Polyneuropathien sind damit so häufig wie Schlaganfälle!

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Engelhardt, A. (2018). Polyneuropathien: Differenzialdiagnostik. In: Berlit, P. (eds) Klinische Neurologie. Springer Reference Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-44768-0_59-1

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